Alt werden ist blöd.
Nicht alt werden ist blöder.
Ich leite einen Kurs. In der Pause gesellt sich eine Teilnehmerin zu mir und strahlt mich an. „Rate mal, wie alt ich bin!“ Noch bevor ich meine nette Antwort formulieren kann, stellt sie begeistert fest: „Ich bin 47 Jahre jung! 47! Gell, das hättest du niemals gedacht. Ich schau viel jünger aus! Und meine Tochter ist schon 22 Jahre alt!“.
Und ich frage mich jetzt, wann genau wechseln wir in unserem Sprachgebrauch von „… Jahre alt“ zu „… Jahre jung“. Bis zu welchem Alter zeugt „Jahre jung“ von „eher noch unerfahren“ und ab wann von „ich habe im Fall gar keine Probleme mit meinem Alter, sondern fühle mich noch jung und dynamisch“.
Ich feiere nächstes Jahr meinen 60. Geburtstag. Manchmal fühle ich mich wie in meinen 30ern. Manchmal quäle ich mich morgens die Treppe runter, wie wenn ich meinen 100sten Geburtstag bereits hinter mir habe. Und manchmal schaue ich in den Spiegel und stelle fest, dass es höchste Zeit für eine dicke Schicht Antifaltencreme ist. Weil, ich werde 60 Jahre alt.
Wie alt oder wie jung bist du?
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